Grosseltern erzählen
6. Juni 2022
Ein Bericht von Lisa und Frank Schneider, den glücklichen Grosseltern von Lina
Erfüllt von ihrem grossen Glück hat uns unsere Tochter Caja im Frühling 2014 eröffnet, dass sie zusammen mit Dominique und Ella ihr zweites Kind erwarte. Natürlich haben wir uns alle riesig darüber gefreut!
Bereits ein früher Arztbesuch hat den Verdacht auf Trisomie 21 aufkommen lassen. Kurz darauf wurde dieser Verdacht durch weitere Untersuchungsergebnisse bestätigt.
Diese unverhoffte Gewissheit hat von Caja und Dominique eine wichtige Entscheidung abverlangt, die ihr späteres Leben in jedem Fall prägen sollte. Nie gestellte Fragen standen plötzlich im Zentrum. Fragen nach dem Leben, Fragen nach dem Sinn des Lebens, Fragen nach dem Wert des Lebens, Fragen der elterlichen Verantwortung, viele ethische Fragen. Eine intensive Phase der Entscheidung mit Zweifeln und vielen Tränen folgte.
Für uns Grosseltern stand sofort fest, dass wir Cajas und Dominiques Entscheid, wie immer er auch ausfallen würde, annehmen wollen und sie dabei voll und ganz unterstützen werden. Gleichzeitig stand für uns selbstverständlich auch fest, dass wir das Baby mit ganzem Herzen in unserer Familie aufnehmen wollen. Glücklicherweise haben sich Caja und Dominique dafür entschieden, sich dieser grossen Verantwortung zu stellen!
Lina ist heute sieben Jahre alt.
Mit strahlenden Augen und offenen Armen kommt sie auf uns, Grosi und Papapa, zu und freut sich stets über das Wiedersehen mit uns. Sofort nimmt sie uns mit ihrem grossen Herzen in ihren Bann. Lina liebt es, uns alle in ihr Spiel mit einzubeziehen. Sie kann sich aber auch sehr gut zurückziehen und sich tief versunken mit sich selbst beschäftigen.
Lina hat in uns eine neue Sicht auf das Leben eröffnet. Sie lebt im Hier und Jetzt! Zukunft und Vergangenheit scheint es für Lina nicht zu geben. Der Fokus auf die Gegenwart blendet Ängste aus und gibt uns die Gelegenheit, die Gegenwart in allen Facetten zu sehen, uns an dem zu freuen, was wir haben und nicht zu bedauern, was wir nicht haben, das Schicksal bewusst anzunehmen und nicht zu verdrängen.
Lachen, Strahlen, Humor, Schalk, Trotz, Wut und Sturheit – ein steter Wechsel der Gefühle mit dem es umzugehen gilt. Von allen in Linas Umgebung und ganz speziell von Caja und Dominique wird viel Verständnis, Geduld und stete Wachsamkeit verlangt. Eine sehr anspruchsvolle und schliesslich sehr dankbare Aufgabe!
Mit grosser Zuneigung und Liebe für ihre kleine Schwester entwickelt Ella hohe soziale Kompetenz, was in einer Zeit, geprägt von der Egomanie einer heranwachsenden Selfie-Generation, ausserordentlich wertvoll ist.
Ella leistet einen grossen Beitrag zum Glück in unserer Familie.
In voller Bewunderung für die positive Energie und grosse Hingabe, mit der Caja, Dominique und Ella ihre Aufgabe meistern erfahren wir die Tragweite der Entscheidung, Lina in unserer Welt willkommen zu heissen!
Die beiden glücklichen Grosseltern Lisa und Frank Schneider
Mehr von Ella und Lina und ihrer Geschichte gibts auch hier.